Zur Hölle mit der Hölle

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Ich glaube nicht an “die” Hölle. Damit meine ich den Ort an dem alle die landen, die nicht “an Jesus” glauben und “in alle Ewigkeit leiden müssen.”

Dinge die ich in meiner Gemeinde nicht sagen darf

männlich, 35-50, Celle, freikirchlich

Die Hölle in dieser Form und unter diesen Bedingungen scheint mir der Status Quo zu sein und wehe eine der neueren Übersetzungen druckt nicht Hölle, sonder Hades, Sheol oder Gehenna – das sind diese teuflisch, humanistischen Werke, die das Evangelium “weichspülen” wollen.

Hölle als Ort der ewigen Strafe, wir brauchen Sie, wir wollen Sie….es sei denn ein “ungläubiger” Freund oder Verwandter stirbt, dann trauen wir dem Herrn zu Sie alle zu retten – werden für einen Moment “Allversöhner” (das ist in manchen Kreisen fast ein Schimpfwort).

Ich wünschte wir würden wenigsten anfangen über das Thema zu reden, es eben nicht als gegeben hinzunehmen. Niemand, der die Bibel und die Worte Jesu wirklich ernst nimmt, kann zu dem Schluss kommen, dass “ewige Qualen” Gottes Antwort für “kranke” Sünder ist.

Man muss ja nicht gleich um 180 Grad drehen,.Einfach dem Thema gegenüber offen sein. Orthodoxe Alternativen aufzeigen. Möglichkeiten geben dem mündigen Christen sich eine informierte Meinung zu bilden.
Wir sind so süchtig nach der einen Wahrheit, Auslegung und dogmatischen Sicherheit.

Geschlechter-Klischees?

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“Warum ist das Männer- und Frauenprogramm in Gemeinden eigentlich voller Geschlechter-Klischees?”
Dinge die ich in meiner Gemeinde nicht sagen darf

weiblich, 20-35, Wien, evangelikal

Alle meine Erfahrungen zu Männer- und Frauenkreisen in den letzten zehn Jahren waren: In den Frauenkreisen wird gebastelt, Fingernägel lackiert, geschminkt und geweint und umarmt, während die Männer gemeinsam Sport machen, im Garten grillen und theologische Diskussionen führen.

Mit diesen Frauenkreisen konnte ich noch nie etwas anfangen, und wenn ich mich doch einmal dazu überwunden habe, zu einem Frauenkreis zu gehen, habe ich mich völlig fehl am Platz gefühlt und bin total leer nach Hause gegangen.
Ich mache viel lieber Sport, führe gerne herausfordernde Diskussionen über Dinge, die mich beschäftigen, sehe mir ein Fußballspiel an oder helfe dreckverschmiert beim Umbau-Projekt in der Gemeinde – auch wenn man mich auf den ersten Blick vielleicht nicht so einschätzen würde. Aber diese Dinge werden in der Gemeinde nur für Männer angeboten, da durfte ich nur selten mit – es ist ja ein Männer-Event.
Als ich aufgehört habe, zu den Frauenkreisen zu gehen, haben bald die besorgten Fragen und Blicke begonnen – Warum willst du denn keine Gemeinschaft haben? Gott hat uns doch zur Gemeinschaft berufen? Wieso kapselst du dich denn so ab? Wieso willst du nicht über deine Gefühle sprechen? Wieso verhärtest du dein Herz so?
Ich spreche gerne und offen über meine Gefühle und Gedanken, aber eben verschwitzt und außer Puste beim Joggen. Und ich muss dabei einfach nicht so oft weinen.

CHRISTLICHE FAMILIE – EIN GEFÄHRLICHER ORT

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Dinge die ich in meiner Gemeinde nicht sagen darf.
weiblich, 20-35, Österreich

Ich kenne christliche Frauen, die von ihren christlichen Partnern gedemütigt, geschlagen, vergewaltigt werden. Die Gemeindeleitung verbietet ihnen ihre Männer zu verlassen, denn das wäre ja Sünde.
Ich weiß von einem Gemeindeleiter, der seine Kinder verprügelt und das biblisch argumentiert. Die Gemeinde glaubt und schweigt, weil der Pastor nicht hinterfragt werden darf.
Wir sollten endlich aufhören, uns über Missbrauch/Gewalt in der katholischen Kirche aufzuregen, denn das Thema betrifft zuallererst uns selbst und unsere Familien.

Geht endlich los!

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“Werdet aktiv und macht endlich was und lasst Euren Egoismus sterben!”
Dinge die ich in meiner Gemeinde nicht sagen darf.
weiblich, 35-50, Deutschland, freie Gemeinde

Bringt endlich Euren Hintern hoch.. und schaut Euch diese Welt an mit ihrem Elend, wir unterscheiden uns nicht von anderen Menschen in unserem täglichen Verhalten und könnten doch einen Unterschied machen: im Konsum, in der Freizeit, in der Mitmenschlichkeit, in der Hingabe, im Dasein für andere Menschen. ich meine es ganz konkret: kauft Fairtrade, verbringt Eure Zeit mit Menschen,die Euch brauchen, habt Erbarmen, und opfert etwas, geht mit anderen Menschen ihre Wege mit ! lebt in Hingabe und opferbereit !

Ich bin schwul – und wär’ so gern euer Pastor

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“Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen” – das gilt auch für homosexuelle Christ_innen!”
Dinge die ich in meiner Gemeinde nicht sagen darf.
männlich, 20-35, Niedersachsen, Deutschland, Evangelisch-freikirchlich

Ich bin schwul. Soll wohl so sein. Gott tut zumindest nichts dagegen, sondern hat mir einen wunderbaren Mann an die Seite gestellt.
Ich bin Christ. Gott sei Dank! Der heilige Geist zieht immer wieder an meinem Herzen, verändert mich durch seine Liebe von innen heraus und schenkt mir neues Leben.
Ich bin von Gott berufen, das Evangelium zu verkünden, Pastor zu werden. Und das erlaubt mir meine Kirche nicht. Ich bin es so satt, “Christ zweiter Klasse” zu sein.

Ich glaube Jesus hätte…

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“Ich wünsche mir ein leidenschaftliches Ringen um die Bibel ohne “gesetzlich” oder “lieblos” genannt zu werden.”

Dinge die ich in meiner Gemeinde nicht sagen darf.
männlich, 20-35, Niedersachsen, freikirchlich.

Als Gott auf diese Erde kam, dachte sein Volk genau zu wissen wie er ist, aber sie erkannten ihnen nicht. Ja sie kreuzigten ihn sogar, weil er so anders war, als das was sie wollten. Ich frage die Leute dann immer wie Jesus sein müsste, damit sie ihn kreuzigen würden. Ich habe Angst davor Jesus zu kreuzigen, ihn nicht zu erkennen. Ich glaube das ist gut, weil es demütig macht, wenn Menschen mir ihr Bild von Jesus vorstellen. Aus dieser Demut erwächst eine Leidenschaft Jesus kennen zu lernen. Wie Luther der tagelang in seinem Turm den Römerbrief las, bis er endlich zu seinem Durchbruch kam.

Ich habe den Eindruck dass immer mehr Menschen Jesus regelrecht gepachtet haben. Sie haben gar kein Interesse aus der Bibel zu erfahren wie Jesus sich selbst sieht. Ihnen ist wichtig, dass es sich richtig anfühlt. Wenn man mit ihnen über Homosexualität oder Frauen im Ältestenkreis redet, brausen sie auf und fragen mich wie man so lieblos sein kann. Ich wünschte mir wir könnten gemeinsam danach fragen, wie Jesus sich selbst vorstellt. Könnten wir ertragen, wenn er Frauen im Ältestenkreis und Homosexualität verbietet?

Ich wünsche mir eine gemeinsame demütige Suche nach Jesus. ich wünsche mir, dass ich mein Bild von Jesus mit Bibelstellen belegen darf.

Gott sorgt sich um die Umwelt

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“Gott sorgt sich um die Umwelt und das ist nicht nur linksversifftes Geschwätz.”
Dinge die ich in meiner Gemeinde nicht sagen darf.
männlich, 20-35, NRW, freikirchlich

Liebe Leute,
Es ist nicht egal, was für ein Auto ihr fahrt, wieviel Fleisch ihr esst, was ihr einkauft und wo. Gott sorgt sich um die Umwelt und das ist nicht nur linksversifftes Geschwätz.
Ich habe manchmal den Eindruck als ginge es vielen Christen nur darum, von dieser Welt wegzukommen und noch vielleicht möglichst viele zu “retten” – aber Jesus ist gekommen weil er “die Welt” – den Kosmos geliebt hat (Joh. 3,16). Untersuchungen zufolge haben Christen bspw. sogar einen höheren CO2-Ausstoß – liegt das vielleicht noch an der Denkweise, dass Wohlstand ein Zeichen für Gottes Segen ist?

Gott ist euer Lebensstil wichtig – auch den gegenüber der Umwelt!

Glaube = Recht haben. Ich kann`s nich mehr hören! aus!

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“Liebe Geschwister, hört auf, Recht haben zu wollen, sondern teilt euer Leben, Glauben, Scheitern, Leiden, Zweifeln und freut euch über die Liebe, die Freiheit, die Gnade …”
Dinge die ich in meiner Gemeinde nicht sagen darf.

männlich, 35-50, Deutschland/ NRW, EFG

Ich habe es so satt, dass es sehr vielen Leuten beim Glauben darum geht, Recht zu haben. Wier reden nicht darüber, wie wir leben, glauben, lieben, scheitern und trotzdem auf Gott vertrauen und versuchen, seine Liebe ausbreiten …; sondern darüber, was korrekter Weise geglaubt werden sollte.
Wem hilft das? Für wen ist das wichtig? Recht haben ist nicht der Kern des Evangeliums! Und ethisch korrektes Verhalten (was auch immer das sein soll und wer auch immer sich anmasst, das zu beurteilen) auch nicht!

Jesus ist eine Person, in deren Leben ich – mal mehr mal weniger – den Weg, die Wahrheit und das Leben finde, während ich ihm hinterherstolpere und denke: Wow, ich wäre gerne wie du!