Meine Gemeinde ist die Beste!

bill-hamway-272424-1140x760.jpg

“Deine Gemeinderichtung ist nicht besser als alle Anderen! Akzeptiere auch Mitglieder anderer Konfessionen/Kirchen als deine Brüder und Schwestern im Glauben!”
Dinge die ich in meiner Gemeinde nicht sagen darf.
männlich, 20-35, Deutschland, freikirchlich

Die Landeskirchler sind zu liberal.
Die Charismatiker sind zu abgehoben.
Die Baptisten sind zu streng.
Die Freikirchler labern zu viel.
Die Katholiken haben eh nix verstanden.

Deine Gemeinde gefällt dir richtig gut? Sie trifft genau deine Überzeugungen? Die Predigten sprechen dich an? Die Gottesdienstformen gefallen dir richtig gut?

Schön. Freu dich darüber, dass ist ein großer Segen.

Aber betrachte deine Gemeinde deswegen nicht als die Beste! Denke nicht nur über die Unterschiede zu den anderen Gemeinden nach und warum du deine Gemeinde lieber magst.

Suche Gemeinsamkeiten! Versuche, die anderen zu verstehen. Und am wichtigsten: Der/Die Andere sind Kinder Gottes und damit deine Brüder und Schwestern im Glauben. Geh auch somit ihnen um.

Und vor allem: Werte andere Gemeinden nicht ab, weil du ihre Überzeugungen nicht teilst!

Sonntagschristentum

lee-key-119856-1140x761.jpg

“Gibts denn das? Ein Christ, der sonntags nicht in die Gemeinde geht?”
Dinge die ich in meiner Gemeinde nicht sagen darf.
20-35, Tirol, Teil von der Gemeinde Jesu’

Christ xy: “In welche Gemeinde gehst du?”
Ich: “In keine.”
Christ xy: — verwirrter Blick —

Wenn man mit “Gemeinde” impliziert, regelmäßig zu einer Versammlung am Sonntagmorgen zu gehen, dann bin ich kein Teil einer solchen. Und das nicht nur, weil ich am Sonntag gerne ausschlafe.
Ich sehe Gemeinde viel mehr als Gottes Leib im GANZEN. Und deshalb sehe ich mich sehr wohl als Teil von Gemeinde…

Ja, ich soll mich nicht von Versammlungen fern halten, mach ich auch nicht, ich treffe mich wöchentlich mit Glaubensgeschwistern in unterschiedlichen Formationen, um Gott und einander zu dienen. Aber wir sind keine “offizielle Gemeinde”, wollen wir auch nicht sein, zumal da auch viele was dagegen hätten. Schließlich hat keiner von uns Theologie studiert und wir strukturieren unsere Treffen auch nicht nach einem liturgischen Ablauf.

Gemeinde war ursprünglich auch kein Ding von “einer-macht-die-ganze-Arbeit- die-anderen- wiegen- sich- in- Unmündigkeit”.
Bedeutete Gemeinde bei den ersten Christen nicht mehr als einen Gottesdienst zu besuchen, in dem man unbemerkt hinein- und wieder hinaus spazieren kann? Leben authentisch zu teilen und das auch unter der Woche, davon redet die Apostelgeschichte doch?!

Ich frage Christen, die ich neu kennenlerne, deshalb lieber nach Relevanterem: nach ihrer Beziehung zu Gott zum Beispiel, nicht nach ihrer Gemeindezugehörigkeit.